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Facebook macht mich krank

So ist das mit der Sucht. Nachdem ich vor Monaten schon einmal meinen Facebook-Account gelöscht hatte, war ich der Meinung, einen Fehler begangen zu haben. Also machte ich den Fehler, und meldete wieder einen Account an. Diesen hatte ich jetzt mehrere Monate. Ab heute werde ich Facebook einschränken und nur noch zum chatten und zur persönlichen Werbung benutzen.

Facebook regt mich nur noch auf. Das, was vor allem Kinder dort schreiben, regt mich am meisten auf. Die meinen alles, was sie in Facebook verzapfen, hätte keine Konsequenz im richtigen Leben. Ich begegne diesen Kindern jeden Tag! In der Stadt, auf dem Schulhof, beim Döner oder in der Eisdiele. Ich habe Eltern darauf aufmerksam gemacht, was ihre Kinder in Facebook treiben. Das hat die nicht mal interessiert! Das muss man sich mal vorstellen! Eltern sollten wissen und kontrollieren, was ihre Kinder auf Facebook treiben!

Nee, ich will von Facebook nichts mehr wissen. Alleine die Zeit, die ich jeden Tag verschwendet habe. Nur um zu schauen, ob jemand meine Beiträge kommentiert hat oder um irgendwelche blödsinnigen Beiträge nach etwas Wissenswertem zu durchforsten. Mehr als 30 Mal (!) habe ich mich täglich in Facebook eingeloggt. Wie ein Süchtiger durchforstete ich die zum Teil völlig unsinnigen Beiträge und wunderte mich immer wieder, warum die anderen Benutzer z.B. dieses oder jenes APP benutzen.

Mit ist das ein Rätsel, wie Facebook-Benutzer ständig in die blödsinnigsten Fallen tappen. Das ist echt krass. Ein Beispiel: Eine Webseite lobte "10 Euro Guthaben fürs Handy geschenkt" aus, wenn man dort seine Handynummer eingibt. Danach muss man nur noch auf "Gefällt mir" klicken und schon hat man nach wenigen Tagen das Guthaben auf seinem Handy. Als ich mir diese Seite anschaute, hatten bereist mehr als 200.000 Facebook-Benutzer diesen "Service" angeklickt. 200.000 Facebook-Benutzer haben auf dieser Webseite die eigene Handynummer eingegeben. Wie kann man so doof sein? Erstens hat der Betreiber der Webseite nun 200.000 reale, noch funktionierende Handynummern und kann diese, und das ist der Albtraum eines jeden Datenschützers, mit einem Facebook-Account verknüpfen! Solche Daten sind auf dem Spam-Markt Gold wert! Eine reale Handynummer, zu welcher der Facebook-Account bekannt ist. Besser geht es nicht!

Oder diese unsinnige Seite "geschaut.com", was für ein hirnverbrannter Mist. Dort soll man einen Spruch hineinschreiben, auf den dann andere, denen der Spruch gefällt, auf "Gefällt mir" klicken können. Facebook wird überschwemmt von diesem Unsinn! Ganze Heerscharen von Kindern und Jugendlichen klicken auf dieser Seite hunderte unsinniger, sinnentleerter Sprüche an. Fast jeder Spruch hat mehr als 20.000 Klicks. Eine Goldgrube! Warum? Natürlich hat der Betreiber der Webseite Werbung auf der Seite! Der muss jeden Monat tausende von Euros verdienen. Warum diese Seite unsinnig ist? Warum gibt es auf Facebook wohl die Pinnwand? Da kann man doch seine Sprüche selbst reinschreiben! Warum sollte man das über einen externen Anbieter machen? Das blicken die Kids aber nicht, die verstehen das nicht. Sie könnten die Sprüche auf der Seite "geschaut.com" genausogut rauskopieren und in die eigene Pinnwand einfügen. Die Betreiber solcher Webseiten verdienen an der Dummheit mancher Facebook-Benutzer! Im Grunde ist das SPAM! Jede Menge Spam! Jeden Tag 1.000.000 Klicks auf "geschaut.com" bedeutet 1.000.000 Mal Spam auf Facebook. Warum Facebook gegen solche Seiten nichts unternimmt dürfte klar sein: Über "geschaut.com" kann man sich bei FB anmelden. Clever, was? So verdient der Betreiber nochmals Geld!

Dann diese "Gefällt mir"-Zwangklick-Seiten. Es gibt Hunderte davon. Die verlinken irgendein bescheuertes Bild oder ein blödsinniges Video mit einem "Gefällt mir"-Script. Erst wenn man "Gefällt mir" geklickt hat, kann man sich das Video oder das Bild anschauen. Meistens ist das vollkommenster Quatsch und 90% der Benutzer vergessen dann, diesen Scheiß wieder aus ihrer Pinnwand zu löschen. Auch hier sollte Facebook dringend eingreifen und diesen Mist unterbinden.

Ich bin ab jetzt ein Außenseiter, der nicht mehr mitbekommt, was in der Stadt abgeht, da ich viele meiner "Freunde" nun nicht mehr täglich in Facebook "sehe". Wer gerade wo sitzt, wer gerade was trinkt oder wer gerade welches Klopapier benutzt ist mir ziemlich egal.

Da kommen auch schon die ersten E-Mails, warum ich dann den "Gefällt mir"-Klick auf meinen Seiten lassen. Na, da rate mal! Schon einmal was von Verbreitung oder Werbung gehört? Dagegen habe ich nichts. Ich begrüße es sogar ausdrücklich, wenn jemand diesen Button unter meinen Artikeln anklickt. Etwas Besseres kann mir gar nicht passieren! Ich liebe es geradezu!

Nur ich selbst werde meine Zeit nicht mehr mit Facebook verschwenden. Dazu ist mir meine Zeit zu kostbar geworden.

Leider muss ich zugeben, dass es bei Facebook auch gute Seiten gibt. Wenn man mal schnell Freunde erreichen will, die man sonst nicht erreicht, dann ist die Seite gar nicht so schlecht. Wenn man Artikel von seiner Homepage verbreiten will, dann ist Facebook auch nicht verkehrt. Ich habe aber keine Lust mehr x-mal am Tag nachzuschauen, wer was geschrieben hat und ob mir jemand eine Nachricht auf Facebook hinterlassen hat. Ich habe eine Homepage! Und eine E-Mail-Adresse! Wer mich erreichen will, der kann auch zum Telefon greifen.

Ich brauche Facebook nicht. Niemand braucht Facebook. Das ist wie eine Krankheit, die sich langsam über die gesamte Menschheit ausbreitet. Facebook ist die neue Pest. Jeder, der einmal drauf war, infiziert sich mit dem Facebook-Virus. Er macht abhängig. Er macht Menschen süchtig. Ich hatte Kontakte, die waren 24 Stunden, rund um die Uhr online. Die sind Nachts aufgestanden, um ja den Anschluss bei Cityville nicht zu verpassen. Die haben Dutzende von Spieleanfragen verschickt, nur um irgendwelche Teile für irgendwelche Spiele zu bekommen. Die lassen es zu, dass Facebook den ganzen Tagesablauf kontrolliert.

Ich habe in meinem Leben schon einige Süchte selbst besiegt (Spielsucht und Zigaretten) und ich will mich nicht völlig von Facebook einlullen lassen. Ab jetzt bestimme ich meinen Tagesrythmus wieder selbst. Ohne Facebook. Na, wenigstens fast ohne Facebook.

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